Vergleich von Angeboten für eine PV-Anlage: Worauf Sie wirklich achten müssen

Beim Vergleich von Angeboten für eine PV-Anlage verlieren viele Menschen den Überblick. Kein Wunder: Preis, Komponenten, Umfang und Qualität unterscheiden sich oft drastisch – und nicht immer ist das günstigste Angebot auch das beste.

In diesem Artikel liegt der Schwerpunkt auf den zwei wichtigsten Punkten: Montageumfang und typischen Stolperfallen. Die übrigen Aspekte fassen wir kompakt zusammen.

1. Ziele & Komponenten – kurz zusammengefasst

Auch wenn unser Fokus woanders liegt: Ein solider Angebotsvergleich beginnt immer damit, dass die grundlegenden Rahmenbedingungen stimmen.

  • Komponentenqualität: Markenmodule, ausreichend dimensionierter Wechselrichter, kompatibler Speicher.
  • Ertragsprognose: Dachausrichtung, Verschattung, realistische Annahmen.
  • Garantien & Service: Produktgarantien, Leistungsgarantien, Erreichbarkeit, Monitoring.
  • Wirtschaftlichkeit: Preis je kWp, Gesamtkosten, Einsparpotenzial.

Diese Punkte müssen passen – aber sie entscheiden selten allein über die tatsächliche Qualität eines Angebots.

2. Montageumfang & technische Details – der entscheidende Vergleichspunkt

Die größten Preis- und Qualitätsunterschiede zwischen Anbietern finden sich nicht bei den Modulen oder Wechselrichtern, sondern beim Montageumfang und der Detailplanung.

Ein gutes Angebot zeigt klar, was verbaut wird, wie es verbaut wird und welche Leistungen inklusive sind.

Darauf sollten Sie besonders achten:

Unterkonstruktion

  • Material (Aluminium/rostfreier Stahl?)
  • Schneelast- und Windlastberechnung
  • Passgenauigkeit für Ihr Dach (Ziegel, Blech, Flachdach, Biberschwanz?)
  • Montageart (z. B. durchdringungsfrei vs. verschraubt)

DC- und AC-Verkabelung

  • Kabellängen und -wege
  • Qualität der Kabel und Steckverbinder
  • Saubere, sichere Kabelführung (UV-Beständigkeit!)

Zählerschrank & Elektroarbeiten

Sehr häufig der größte Preisunterschied!

Achten Sie auf:

  • Notwendige Zählerschranksanierung enthalten?
  • Kosten für Hauptleitung / Unterverteilung
  • Aufwand für Einspeisepunkt
  • Fundament für Außengeräte (bei Hybrid-Systemen)

Viele günstige Angebote lassen diese Positionen weg – später kommen dann Überraschungskosten von 1.000–4.000 €.

Gerüst & Baustelleneinrichtung

  • Ist das Gerüst enthalten?
  • Wie viele Tage?
  • Sind Sonderlängen/Überbauungen kalkuliert?

Leistungen rund um Netzbetreiber & Anmeldung

  • Fertigt der Anbieter alle Unterlagen an?
  • Meldet er die Anlage beim Netzbetreiber an?
  • Sind eventuelle Netzprüfungen im Preis?

Fehlt das, bleiben Sie selbst auf den Formularen sitzen.

3. Typische Stolperfallen – hier entstehen die größten Probleme

Viele Angebote wirken günstig, weil entscheidende Punkte absichtlich weggelassen oder schöngerechnet werden. Hier sind die häufigsten Fallen:

2. Zu kleiner Wechselrichter

Viele Firmen unterdimensionieren, um günstiger zu wirken.
Folgen:

  • weniger Ertrag
  • höhere Verluste bei Volllast

4. Keine Verschattungsanalyse

  • Ohne Schattenstudie: Ertragsprognosen unrealistisch.
  • Bäume, Kamine, Gauben können bis zu 30 % Verlust verursachen.

6. Unklare Zusatzkosten

Achten Sie besonders auf:

  • Gerüst
  • Entsorgung alter Antennen
  • Durchdringungen
  • Kabelkanäle
  • Statik
  • Baustelleneinrichtung

4. Fazit: Die kritischen Punkte entscheiden über Preis und Qualität

Viele Angebote unterscheiden sich nur auf den ersten Blick beim Preis.
Die größten Unterschiede liegen aber in:

  • Montageumfang
  • Elektroarbeiten
  • Zählerschrank & Anschluss
  • Technischen Details
  • Transparenz der Planung

Wer diese Punkte sorgfältig prüft, vermeidet böse Überraschungen und findet das wirklich beste Angebot – unabhängig vom niedrigsten Preis.

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