Das perfekte Duo für klimafreundliche Gebäudeenergie
In Zeiten steigender Energiepreise und ehrgeiziger Klimaziele rücken innovative Heizsysteme in den Fokus. Besonders vielversprechend ist die Kombination aus Wärmepumpe und PVT-Kollektoren – einer Technologie, die Strom und Wärme gleichzeitig vom Dach liefert.
Forschungsprojekte wie IntegraTE, unterstützt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, zeigen: Dieses System kann die Energiewende im Gebäudebereich entscheidend voranbringen.
Was sind PVT-Kollektoren?
PVT steht für Photovoltaisch-Thermisch. Diese Hybridkollektoren erzeugen nicht nur Strom wie herkömmliche PV-Module, sondern nutzen zusätzlich die entstehende Wärme. Hinter der PV-Schicht befindet sich ein Wärmetauscher, der die Abwärme und Umgebungswärme aufnimmt und an einen Wärmeträger übergibt. Dieser wiederum speist die Wärmepumpe – und ersetzt damit klassische Wärmequellen wie Luft oder Erdreich.
Über das Jahr hinweg liefern PVT-Kollektoren drei bis viermal mehr Gesamtenergie (Wärme und Strom) als eine reine PV-Anlage mit derselben Fläche.
Effizienz in Zahlen
Simulationen des Instituts für Solarenergieforschung Hameln (ISFH) zeigen eindrucksvolle Ergebnisse:
- Bis zu 56 % CO₂-Einsparung gegenüber Gasheizungen.
- 25–32 % weniger Emissionen im Vergleich zu Luft-Wärmepumpen.
- Eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von bis zu 5, was bedeutet: Aus einer Kilowattstunde Strom entstehen fünf Einheiten Wärmeenergie.
Im praktischen Betrieb – etwa im Pilotprojekt Harsefeld – lieferte die PVT-Anlage 9.977 kWh Wärme pro Jahr bei einem spezifischen Ertrag von 631 kWh/m².
Wirtschaftlichkeit und Förderung
Laut dem vom ISFH entwickelten Wärmepumpen-Vergleichstool (heatpumpsystems.isfh.de) erzielen PVT-Wärmepumpensysteme die niedrigsten Energiegestehungskosten unter den untersuchten Varianten. Über 20 Jahre gerechnet liegen die Kosten bei rund 20 ct/kWh, also auf Augenhöhe mit PV + Luftwärmepumpe – bei deutlich besseren Umweltwerten (Sonnenenergie 4-2024).
Zudem profitieren PVT-Anlagen von der 0 % Mehrwertsteuerregelung für PV-Systeme und von der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Durch niedrigere Betriebskosten amortisieren sich die Mehrinvestitionen meist innerhalb eines Jahrzehnts, wie Praxisbeispiele der Caritas Sozialstation St. Stephanus oder Mehrfamilienhäuser in Stuttgart und Frankfurt zeigen.
Sechs gute Gründe für PVT + Wärmepumpe
- Lokal emissionsfrei – keine Feinstaubemissionen.
- Hoher Eigenverbrauchsanteil – Solarstrom wird direkt für Heizung genutzt.
- Leiser Betrieb – kein Außengerät wie bei Luftwärmepumpen nötig.
- Kompakte Bauweise – keine Brennstofflager oder Gasanschlüsse erforderlich.
- Niedrige Betriebskosten – die Sonne schickt keine Rechnung.
- Klimaschutz mit System – bis zu viermal mehr Energie vom Dach.
Fazit:
Technologie für die Wärmewende
Die Kombination aus PVT-Kollektoren und Wärmepumpe steht für das, was die Wärmewende braucht: Effizienz, Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit. Sie liefert Strom und Wärme vom eigenen Dach, senkt den CO₂-Ausstoß und reduziert Abhängigkeiten von fossilen Energien – leise, elegant und zukunftsfähig.
Schreibe einen Kommentar